2. Preis
Selektiver Wettbewerb für Neubau Schulhauserweiterung, Tagesstruktur und Doppelturnhalle
Weyell Zipse mit DOSCRE und Studio Vulkan
Zukunftsgerichtete und CO2-arme Raumentwicklung und Architektur beginnt damit, bestehende Strukturen wertzuschätzen und so lang wie möglich zu nutzen. Vor diesem Hintergrund wird an der Schulanlage Bottmingen weitergebaut. Dabei werden gewachsene Qualitäten erhalten und zugleich bisher unerkannte Potenziale ausgeschöpft.
Die Schulanlage Bottmingen zeigt sich heute als Collage von Einzelbauten aus verschiedenen Jahrzehnten ohne bindenden Zusammenhalt. Mit dem Projekt «Tausend Plateaus» werden diese Fragmente in einem gemeinsamen landschaftlichen Kontext verortet und so gestärkt. Die bestehenden Bauten – das Schulhaus von 1907, die Erweiterungsbauten aus den 1950er/60er Jahren und der Kindergarten von 2014 – bilden mit den Neubauten ein Ensemble mit selbstverständlicher Koexistenz von alt und neu. Auch im Ausdruck der Bauten wird der Bestand respektiert und eine vielfältige aber harmonische Gesamterscheinung angestrebt. Zeitschichten und Einzelbauten bleiben als solche lesbar, werden aber in eine gesamtheitliche Interpretation des Ortes eingebunden: eine Schulanlage als vielfältige Landschaft auf «tausend» Plateaus. Die Neubauten werden auf kleinem Grund organisiert, um weitere Entwicklungen in Zukunft nicht zu «verbauen» und zugleich der grossen Bedeutung grosszügiger Freiräume für ein Schulareal Rechnung zu tragen. Mit kleinstmöglichem Eingriff soll eine Wirkung auf mehreren Ebenen erzielt werden: In dem unmittelbar an die bestehende Primarschule aus den 1950er Jahren angebaut und deren strukturelle Ordnung weitergeführt wird, können in einem kompakten Bauvolumen funktionale Synergien ausgeschöpft und kurze Wege geschaffen werden. Durch den Erweiterungsbau wird die bestehende Schulanlage hindernisfrei erschlossen und erhält neben zusätzlichem Schulraum auch ein neues kollektives Zentrum.